Madsen – Na gut, dann nicht CD

Im Lockdown sind die Menschen ja bisweilen auf merkwürdige Ideen gekommen. Madsen, mir eher als gar nicht mal sooo üble Indierocker aus dem Wendland bekannt, hauen ein Punkalbum raus.
Wütend, politisch, aber auch teilweise witzig. Allein der Titelsong „Na gut dann nicht“ ist der Hammer, wird sogar aber noch getoppt von Herzstillstand. Wobei es echt mutig ist“ Für immer Punk“ von den Goldenen Zitronen da einzubauen. Textlich bleibt die Platte stabil (Alte Weiße Männer, Quarantäne für immer), musikalisch fällt sie etwas ab, aber ohne jetzt schlecht zu werden.
Auffällig ist, dass diverse Spielarten des Punk bedient werden: Von Ramones über Anarcho-Deutschpunk bis fast schon Hardcore ist alles vertreten. Das Outro, mit freundlicher Unterstützung von Benjamin von Stuckrad-Barre hätte man sich auch besser gespart. Trotzdem, als Gesamtpaket ist die Platte echt geil geworden.
Und ja, es gibt ein aber: Wie glaubhaft ist das alles? Klar, es gibt ein anpreisendes Presseschreiben vom Vertrieb, aber das gibt es bei gestandenen Punkbands auch. Vielleicht mit dem Unterschied, dass bei denen nicht inflationär darauf hingewiesen wird, wie punk die doch sind. Ich persönlich hätte es ja vorgezogen, sie hätten sich Wendland Wankers genannt und das ganze quasi inkognito gestartet, wie WTZ oder Schrappmesser. So muss die Zukunft eigen, ob es „only a phase“ war. (Keek Records) (madsenmusik.de) Häktor