Faktencheck: Deströyer 666
Punk und Metal, da gibt es schon lange geschmackliche Überschneidungen. Es gibt sogar Metal-
Punk-Bands. Was sich manchmal nicht so gut überschneidet ist die politische Einschätzung
mancher Bands.
Was in manchen Metal-Konzertläden noch als „ach ja“ durchgeht, steht in vielen AZs längst auf der
Bannliste. Und leider wissen viele Punkkonzertveranstalter*innen auch oft gar nicht so genau
Bescheid, da die Infos um die Bands nicht so ganz klar kommuniziert werden.
Eine in diesem Zusammenhang unklare Band ist Destroyer 666.
Die Shirts und Patches tauchen immer mal wieder auch im Punk-Kontext auf, irgendwie weiß man
„dass da mal was war“ aber was genau, ist nicht so richtig dokumentiert.
Wir haben euch hier mal ein paar Fakten zusammen getragen, auf die ihr in Diskussionen und bei
Unklarheiten gern verweisen könnt.
Die Band sortiert sich selbst nicht im rechten Spektrum ein, was sie laut Metal-Richtlinien zu „dann
ist das auch keine rechte Band“ macht. Darum darf sie im kommenden Jahr zum Beispiel auch beim
Partysan Open Air spielen, das sich selbst nach außen eigentlich eher einen „linken Anstrich gibt“
und auf dem auch schon viele Punkbands wie Wolfbrigade und Indian Nightmare gespielt haben,
bzw auch für den kommenden Sommer geplant sind, akutell zB Skitsystem.
Ob ihr das in eurem local Punkkonzert-Laden und für eure eigene TShirt-Sammlung auch so
einordnen wollt, könnt ihr anhand der folgenden Fakten dann gern selbst entscheiden:
Die ursprünglich aus Australien stammende Black/Thrash Metal Band ist eine gewisse Größe im
Underground.
Über Frontmann KK Warslut war schon öfter zu lesen, dass er sein Publikum gerne mal anpöbelt
und Schlägereien von der Bühne runter provoziert. Dies wird dann im Nachhinein oft mit
Alkoholkonsum und Ansichten wie „Rock’n’Roll solle ja gefährlich bleiben“ argumentiert.
Auf dem Deathcult Open Air 2012 wandte er sich mit einer Ansage „Muslims that invades our
countries“ an sein Publikum und forderte dazu auf, gegen Muslime statt nur (wie im Metal ja öfter
mal thematisiert) antichristlich zu sein. (https://www.youtube.com/watch?v=97tXzR4n7HE)
Das war nicht das erste mal, das KK sich rassistisch äußerte. Er wurde Anfang der 2000er von der
Band Blasphemy mal ordentlich vermöbelt, nachdem er den Gitarristen Caller of the Storms
rassistisch mit dem N-Wort beleidigte und den Rest der Band fragte, wie sie mit „so einer Person“
zusammen spielen könnten.
Doch bereits beim ersten Release von D666 sah’s bitter aus.
Auf dem Cover und im Inlay der Demo „Six Songs with the Devil“, findet man 3 Hakenkreuze bzw.
Sonnenräder.
Die Band wurde in Interviews nach einer Textzeile auf ihrem ersten Album gefragt, in der sie
schrieben, sich nicht zu schämen, weiß zu sein („I’m not ashamed to be white“).
Rassistische Hintergründe stritten sie aber ab.
Doch auf dieser Platte befinden sich auch Danksagungen an Nazibands wie Fortress, Brutal Attack
und Spear of Longinus.
In den Nachpressungen beider Veröffentlichungen sind die Grüße und Symbole allerdings nicht
mehr abgedruckt.
2016 gab KK ein Interview, in dem es um die jüdische Weltverschwörung, Islamisierung etc geht. In den ersten 5 Fragen/Antworten schleimen er und der Fragensteller sich noch gegenseitig zum Thema Musik voll, ab Frage 6 wird dann von beiden Seiten richtig abgeschwurbelt, könnt ihr HIER nachlesen.
Mit Frauen bzw FLINTA hat KK auch so seine Probleme. In diesem Bericht HIER wird zusammengfasst, wie er die Initiatorinnen der Metal-Metoo Bewegung „Kill the King“ auf’s Übelste beleidigt.
Frontmann KK Warslut hat aber noch mehr Kontakt zu Faschos in den 90ern gehabt. Er schrieb für
das Album der RAC Band Ravens Wing drei Songs und spielte bei einem davon die Gitarre ein. DasAlbum wurde übrigens 2008 von Rock-O-Rama rereleased und 2021 auf dem gleichen Label
nochmal neu aufgelegt.
Wie gesagt, nun könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr zulassen wollt, dass sich Leute mit Deströyer
666 Merch in politisch linken Safespaces aufhalten sollten.
Informiert eure unwissenden Freund*innen, teilt den Text und lasst uns gern wissen, falls ihr noch
mehr Infos habt, wir ergänzen den Text gerne.