Terrorgruppe – Jenseits von Gut und Böse
Das achte und letzte Studioalbum der Kreuzberger Blödeltruppe, die mich nun fast mein halbes Leben begleitet und die ich sehr zu schätzen weiß, ist da. Was darf man nun erwarten von den, inzwischen ins Alter gekommenen Kreuzbergern, die einfach nicht erwachsen werden wollen? Die Vorabsingle „Sie nationalistische Bullensau“ lies hoffen dass es wieder in Richtung Früh-Terrorgruppe geht. Pöbelnder MC Motherfucker, pogotauglicher Beat – Perfekt! Das „Lastwagenfahrer“ Lied was hinterher kam, wusste zu überzeugen und wird live bestimmt durch die Decke gehen. Allerdings ist Jenseits von Gut und Böse sehr viel poppiger als die älteren Scheiben. Alt + Delete, ADHS, Zusammenstehen und Sinnlose Beleidigungsstrategie gegen Fabelwesen (was für ein Name) sind, für mich, die absoluten Oberhits der Platte. Andererseits gibt es auch Songs wie „Alexandra“, „Fettes betrunkenes dummes Schwein“ und die Klavierhymne „Der Trottel“ die ich ganz unerträglich finde. Teile mancher Songs finde ich textlich irgendwie zu gewollt frech, Trottel zu gewollt hymnenhaft. „Krieg ist super“ hat einen genialen Text, aber musikalisch haut er mich nicht so um. Ich mag die schnodderigen Songs am Liebsten aber ich finde nach mehrmaligem Hören auch Easy Jet ganz gut. Archi hat eine der besten Punkerstimmen die es gibt und wenn der MC bei „Alt + Delete“ erzählt, dass Oma keine Spotify Listen machen soll, und am Anfang von „Zusammenstehen“ seine fünf Minuten bekommt ist dieses spezielle Terrorgruppe Rotzlöffeltum wieder da. Ein Grinsen huscht über mein Gesicht und ich verdrücke eine kleine Träne der Freude. – Die neue Terrorgruppe Platte ist da und das Leben ist gut. terrorgruppe.com Ullah