Top 3 LPs der Redaktion
Die Plastic Bomb Redaktion lässt es sich nicht nehmen, euch kurz vor Jahreswechsel noch die persönlichen Top 3 LP-Veröffentlichungen zu nennen!
Ronja
Chain Cult – Shallow Grave
Selten kommt eine Band in einem Genre, das jetzt schon so lange existiert und das jetzt auch schon seit einiger Zeit „im Trend“ ist und haut dann nochmal einen so eigenwilligen Stil und so ein besonderes Album raus.
Wolfbrigade – The Enemy: Realtity
Wie schafft man es, schon so lange einen Stil zu halten und sich trotzdem noch was Neues auszudenken? Die Scheibe ist nicht so fett produziert, wie man’s von der Band gewohnt ist, der Schwerpunkt liegt auf den Gitarren, funktioniert aber wunderbar.
Martyrdöd – Hexhammaren
Metallischer und fetter als die Vorgängeralben, trotzdem super eingängig und dadurch mega hörenswert!
…und eigentlich auch noch Toxic Holocaust – Primal Future…!
Roger
Clowns – Nature/Nurture
Nach dem Kennenlernen und dem anschließenden Abriss beim Konzert feierte ich sie noch mehr.
The Coathangers – The devil you know
Punkiger Garage oder garagiger Punk – drauf geschissen, die drei haben sich bei mir ins Herz gespielt. Die krasse Symbolik des Bandnamens macht klar wo die Musikerinnen politisch stehen.
LIFE – A picture of good health
Zum Jahresende noch eine Knaller aus GB. Zugegeben, der Sound, der gerade von der Insel kommt, hat Wiedererkennungswert aber begeistert mich in diesem Fall auch wegen der Lyrics besonders.
Pascal
Postford – Keine Lichter
Herrlicher deutschsprachiger Punk aus Bremen,
mit nem riesigen Schuss Melancholie und Herzblut.
70cm³ of your Chest – When I was a dinosaur
Atmosphäremonster der mich
jedes mal aufs neue wieder mit nimmt.
Pascow – Jade
Die wahrscheinlich beste Pascow-Platte überhaupt. Punkt.
Schlossi
Masked Intruder – III
Die Könige der kitschigen Texte und zuckersüßen Melodien melden sich nach einer gefühlten halben Ewigkeit wieder zurück. Nur Hits.
Petrol Girls – Cut & Stitch
Das Album experimentiert mit verschiedenen Stimmungen, Sounds und Arrangements und ähnlich wie bei einer Patchwork-Decke fügt sich am Ende alles zu einem stimmigen Bild zusammen. Raging feminist Post-Hardcore at it’s best.
Martha – Love keeps kicking
Gute-Laune-Musik mit einem guten Schuß Selbstironie von den Queer-Vegan-Straightedge-Literaturnerd-Anarchopunks aus Pity Me, England. Ich komm da einfach nicht dran vorbei…
Marius
The Restarts – Uprising
Wolfbrigade – The Enemy: Reality
Profiteur/Hässig – Split
Basti
Oidorno – “Le Roi C’Est Moi” 7”
OIDORNO müssen einfach weiter machen, sonst enden sie vielleicht noch wie Lars Leverenz. Haben in den letzten beiden Jahren 2 geniale Singles veröffentlicht (diese hier und die „Oi“ The EP“) und spielen nun anscheinend mit dem Gedanken, ohne vorher ein Album veröffentlicht zu haben, die Boots bereits wieder an den Nagel zu hängen und den Roi nen guten Mann sein zu lassen. Auch wenn die Hamburger Herren bereits mit Glatze zur Welt kamen, is dat ja nicht gerade die feine englische Art, weshalb ich an dieser Stelle auch offiziell protestieren möchte und ne LP fordere.
MASONS ARMS – “Von Vorn” LP
Obwohl Teile der Band scheinbar zum gleichen Friseur wie Bushido gehen und oder gar auf nen Sponsorvertrag von der Bartwichseindustrie zu warten scheinen, is die „Von Vorn“ in meinen Ohren definitiv die heißeste Veröffentlichung in der Kategorie Reggae/Ska dieses Jahr. Neben der geilen Orgel, gaben unter anderem auch die unpeinlichen und dazu recht optimistischen Texte in deutscher Sprache den Ausschlag. Hilf auch in diesen eher düsteren Zeiten einen gewissen Zweckoptimismus zu bewahren.
CRO MAGS – “From The Grave” 7”
Es ließe sich wahrscheinlich an dieser Stelle trefflich über einzelne Episoden, Äußerungen und Aktionen der mannigfaltigen Protagonisten dieser 1981 erstmalig ausgestrahlten NY-Hardcore-Asi-Seifenoper schwadronieren, weder die Wandlung vom Kirmesboxer zum Krishna noch die allseits bekannten Gerichtsallüren oder die Tatsache, dass auf ehemalige Mitglieder dieser von außen hochgradig disfunktional anmutenden NYer Familie auch schon mal mit dem Messer losgegangen wurde, ändern was an der Tatsache, dass die “From The Grave” mit Abstand die bisher beste Veröffentlichung der CRO MAGS nach der „The Age Of Quarrel“ und ein absoluter Killer is.
Häktor
PACOW: Jade
Viel
Hype, viel Diskussion. Man liebt sie oder hasst sie. Ich liebe sie.
Rantanplan: Stay Rudel-Stay Rebel
Eine
der geilsten Livebands. Und auf Platte kommen sie genauso gut rüber.
Fliehende Stürme: Neun Leben
Eine Band bei der es gut ist, dass sie niemals anders klingt.
Philipp Meinert
Grade 2 – Graveyard Island
Im SOi!mmer 2019 habe ich viel Streetpunk gehört. Da lag „Graveyard Island“ der Oi-Twinks von der Isle of Wight ganz oben in meinem Spotify-Plattenstapel. Bis auf das scheußliche „Look Up“ ein rundum gelungenes Punkrock-Album, was sicherlich auch an den Fingern von Tim Amstrong liegt, die im Spiel waren und dem ganzen wenig überraschend hier und da einen kleinen Rancid-Touch geben.
Bad Breeding – Exiled
Nach dem ersten durchhören dachte ich mit Tränchen in den Augen: Wow! Es gibt ja noch (oder wieder) hörbaren Anarchopunk, der nicht nur Black Metal ist und außerdem trotz hemmungsloser Kannibalisierung von Crass, Conflict, Varukers und bisschen Discharge eine eigene Note hat. Geiel!
The Restarts – Uprising!
Die Erleichterung des Jahres: Es ist alles so geil wie immer bei den Restarts. Ich mags nicht mehr, wenn „Innovationen“ oder neumodischer Kram in die Musik kommt, die ich mag oder mal mochte. Bitte kein Keyboard einsetzten oder neue Themen besingen. Ich bin alt und alles soll so klingen, wie es schon immer geklungen hat. „Uprising“ tut das. Danke.
Stemmen
SCOOTERKIDS MUST DIE Can’t kill enough
Der heißeste Scheiß in Sachen Oldschool-HC! Erster Output des letztjährigen Gewinners des Bandinternen Newcomerpreises „Beste, neue Hardcorepunkband Hamburgs.
SEKTION NO FUN s/t
Der aktuellen Band um Ex-HASS AUF ALLES-Schreihälsin Anne langten 48 Sekunden für die beste Antwort auf jene erbärmliche G20-Berichterstattung und den maßlosen Bulleneinsatz im Juli 2018. „Krawallbarbies“ ist für mich der Hit dieses Jahres.
RAINBOW DASH Demo 2019
Ab und an („Suck my love“) blitzen hier sogar lang nicht mehr gefrönte RANK MIASM Momente auf. Supersympathischer, melodischer Politpunk direkt „into my heart“! <3
Chris Scholz
Spermbirds — Go To Hell…
Obwohl der Sound gruselig ist und Hollis‘ Steakknife-Texte wesentlich besser sind, lässt sich nicht leugnen, dass alte Säcke nicht ins Dudeln verfallen müssen. Die Herren machen zwar nur alle paar Dekaden eine Platte, aber die hat dann auch Hand, Fuß und Herz, sehr wohltuend.
PUP — Morbid Stuff
Mal wieder seltsame Platte einer seltsamen Band. Tausend musikalische Ideen pro Song, viele Rhythmuswechsel, tanzbar. Ein wenig so, als hätte Frank Black ein Punkrock-Sideprojekt, wo die ganz großen Killermelodien eh‘ nur im Weg wären.
Joseph Boys — Rochus
Mal wieder ein gar nicht leiser Hinweis darauf, dass die beste Musik nicht unbedingt die schnellste ist, sondern die, bei der man im Takt springen und mitsingen kann. Texte wie „Freizeitstätte Garath“ (Was ein Manifest!) tun ihr übriges.
Knapp daneben, auch vorbei: die neuen Werke der Pixies (echt gut, aber mehr eine Frank-Black-Platte) und der Menzingers (zu schön, um sie zu oft zu hören)
Swen
The Richies: Mit Autumn fall hauen die Granden des Poppunks ein AAlterswerk heraus, wie es nicht zu erwarten war. Folgerichtig erscheint das Vinyl auf Social Bomb Records im Frühjar 2020.
Joseph Boys: Vor der Rochus-Kirche muss ich immer parken. Diese Platte begleitet meine Hass-Liebe zu Düsseldorf.
Die Toten Hosen: Alles ohne Strom ist das erwartete leichte Ziel.
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